Qualitätsmanagement-Normen

Ø             Bedeutung der ISO 9000ff

Die Qualität der Produkte und der Dienstleistungen ist in einem Unternehmen sicher zu stellen. Dazu bedarf es einer systematischen QS, die durch ein Qualitätsmanagement-System (QMS) organisiert wird. Die Normen ISO 9000ff[1] setzten einen internationalen Standard. Der Zweck der ISO 9000ff ist es, die Aufbau- und Ablauforganisation eines Unternehmens transparent darzustellen. Umsetzung findet dies durch die Zerlegung der Gesamtaufgabe eines Unternehmens in Teilaufgaben und die Verteilung der Aufgaben auf einzelne Aufgabenträger       (Abb. 9).

 

Abb.9:    Mittel zur Darstellung von Aufbau- und Ablauforganisation[2]

 

Die ISO 9000ff Normenreihe wurde von den Mitgliedern der weltweiten Delegation der ISO/technischen Kommission 176 (ISO/TC) 1984 erstellt. Die Leitung zur Erstellung der Normenreihe hatten folgende nationale Verbände:

·               AFNOR (Association Francaise de Normalisation),

·               NNI (Nederlands Nomalisatie Institut),

·               BSI (British Standard Institute) und

·               SCC (Standard Council of Canada).[3]

Der Ausschuss der Deutschen Industrie Norm (DIN) übernahm die Vertretung der Bundesrepublik Deutschland. Die Entwicklung der Normen und Forderungen zu QM-Systemen vollzog sich in den letzten Jahr-   zehnten (Abb. 10).

 

Abb. 10:           Normen mit Forderungen zu QM-Systemen in ihrer historischen Entwicklung[4]

Der Begriff „DIN EN ISO 9000“ ist eine internationale Norm, die in eine europäische sowie eine deutsche Norm überführt wurde. Die Abkürzungen stehen hierbei für:

·               ISO = International Standard Organisation,

·               EN = Europäische Norm und

·               DIN = Deutsche Industrie Norm.

Die Festlegung der Produktqualität ist nicht Bestandsteil der ISO 9000ff, sondern die Fähigkeit eines Unternehmens, Qualität für Produkte und Dienstleistungen sicher zu stellen. Aus diesem Grund ist sie durch allgemeine Normen definiert, die auf Produktions- und Dienstleistungs-bereiche Anwendung findet.

Der technische Fortschritt und der sich verschärfende Wettbewerb zwingen jedoch immer mehr Unternehmen, ihre Organisationsform zu überprüfen und marktgerecht auszurichten. Somit ist es Stand der Technik, ein QMS nach ISO 9000ff. aufzubauen und zu unterhalten.

Ø             Struktur der ISO 9000ff

Das Normenwerk der ISO 9000ff Reihe ist sehr allgemeingültig abgefasst. Es besteht aus 5 Teilnormen mit den Kurzbezeichnungen ISO 9000 bis ISO 9004. Die Normen spezifizieren Forderungen, die festlegen, welche Elemente QM-Systeme zu umfassen haben. Es ist jedoch nicht der Zweck der Normenreihe für Einheitlichkeit von QM-Systemen zu sorgen. In den Normen DIN EN ISO 9000-9004 werden Anleitungen zur Auswahl und Anwendung von internationalen Normen zu QM-Systemen bereitgestellt (Abb. 11).

 

Abb. 11:                Aufbau und Anwendung[5]

 

Ø             Inhalte der ISO 9000ff

Die Inhalte der ISO 9000ff lassen sich wie folgt beschrieben:

·               DIN EN ISO 9000     à           Leitfaden zur Auswahl und Anwendung der Normen zum QM, der Elemente eines QM-Systems sowie der Modelle zu QS/ QM-Darlegung,

·               DIN EN ISO 9001     à           Modell zur QS / QM-Darlegung im Design, in der Entwicklung, in der Produktion, in der Montage und dem Kundendienst (Abb. 12),

·               DIN EN ISO 9002     à           Modell zur QS / QM-Darlegung in der Produktion und Montage,

·               DIN EN ISO 9003     à           Modell zur QS / QM-Darlegung bei der Endprüfung und

·               DIN EN ISO 9004     à           Die Norm DIN EN ISO 9004 ist ein umfangreicher Leitfaden, den ein Unternehmen beim Auf- und Ausbau eines dem Stand der Technik entsprechenden QM-Systems zu Rate ziehen kann. Anwender dieser Norm können aus dem umfangreichen Bestand von QM-Elementen ihre eigene Auswahl treffen.[6]

 

 

1.               Verantwortung der Leitung

2.               Qualitätsmanagementsystem

3.               Vertragsprüfung

4.               Designlenkung

5.               Lenkung der Dokumente und Daten

6.               Beschaffung

7.               Lenkung der vom Kunden beigestellten Produkte

8.               Kennzeichnung Rückverfolgbarkeit von Produkten

9.               Prozesslenkung

10.            Prüfungen

11.            Prüfmittelüberwachung

12.            Prüfstatus

13.            Lenkung fehlerhafter Produkte

14.            Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen

15.            Handhabung, Lagerung, Verpackung, Konservierung und Versand

16.            Lenkung von Qualitätsaufzeichnungen

17.            Interne Qualitätsaudits

18.            Schulung

19.            Wartung

20.            Statistische Methoden

Abb. 12:                QM-Elemente der DIN EN ISO 9001[7]

 

Ø             ISO 9000 /Rev. 2000

Im Jahre 1997 begann die Revision der ISO 9000ff mit dem Ziel sie im vierten Quartal des Jahres 2000 zu veröffentlichen. Die wichtigsten Stichworte der ISO 9000/ Rev. 2000 sind die Kunden- und Prozessorientierung. Die neue reduzierte Gliederung der ISO 9000/ Rev. 2000 sieht wie folgt aus:

·               DIN EN ISO 9000     à          QM-Systeme – Allgemeine Grund- lagen und Begriffe,

·               DIN EN ISO 9001     à           QM-Systeme – Forderungen,

·               DIN EN ISO 9004     à           QM-Systeme – Leitfaden zur Leistungsverbesserung und

·               DIN EN ISO 10011   à           Leitfaden für das Auditieren von QMS.

Bei der Gliederung der Forderungen fand ebenfalls eine Reduzierung statt. Die 20 Elemente des QM´s wurden zu vier Abschnitten nach dem Modell des Prozessorientierten Ansatzes zusammen gefasst:

·               Verantwortung der Leitung,

·               Management der Mittel,

·               Produktrealisierung und

·               Messung, Analysen und Verbesserung.

Die 20 Elemente aus der ISO 9000/ 1994 finden sich bis auf wenige Details in den Abschnitten wieder, wobei einige Forderung präzisiert und einige ergänzt werden. Dabei sind die wichtigsten neuen Forderungen der ISO 9000/ Rev. 2000:

·               Betonung der Kundenorientierung,

·               Aufwertung der Q-Planung,

·               Klare Vorgaben zur QM-Bewertung,

·               Management der Mittel und

·               Ermittlung der Kundenforderung.[8]

 



[1] Eine neue umfassendere Orientierung durch ISO 9000 /Rev. 2000

[2] In Anlehnung an ISO 9000, Schulungsunterlagen, DLR Qualitäts- und Produktsicherung

[3] F. Niehsen, ISO 9000 in der Prozesstechnik, 1. Auflage, Moderne Industrie, Landsberg 1996, Seite 181

[4] In Anlehnung an Qualitätsmanagement in der Produktion,

http://www.iq.uni-hannover.de/ Vorlesung/ DOWNLOAD/Qm2/Qm2_99-2.pdf

[5] In Anlehnung an Qualitätsmanagement in der Produktion,

http://www.iq.uni-hannover.de/Vorlesung/DOWNLOAD/Qm2/Qm2_99-2.pdf

[6] Qualitätsmanagement in der Produktion,

http://www.iq.uni-hannover.de/Vorlesung/DOWNLOAD/Qm2/Qm2_99-2.pdf,

[7] Bauer Kühme, DIN EN ISO 9000-9004 umsetzen, 2. Auflage, Hanser, München, 1997

[8] In Anlehnung an Revision der ISO 9000 – Normenreihe, DQS Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen mbH, 2000,

http://www.dqs.de/files/foliensatz_revision.pdf